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Zeitenwende auf Amerikanisch - Wohin steuern die USA in der Ära Trump 2?
Volkshochschule Calw e. V., Calw
17.05.2025
Gut 100 Tage nach der Amtseinführung unterziehen wir das Personal der Trump-Administration und ihre Politik-Vorstellungen einer ersten umfassenden Bewertung. Kurze Impulsvorträge der Dozenten lösen sich mit strukturierten Diskussionen im Plenum sowie text- und quellenbasierten Gruppenarbeiten ab. Am Ende des Tages wollen wir Ihnen Kriterien vermittelt haben, anhand derer Sie selbst den zukünftigen Weg der USA – und seine Auswirkungen auf uns – besser einschätzen können.
So manche politischen Beobachter in Washington reden von einer Zeitenwende in den USA: Der überraschend deutliche Wahlsieg Donald Trumps und seine Rückkehr ins Weiße Haus, gestützt auf eine parlamentarische Mehrheit der Republikaner im US-Kongress, sprechen für eine Zäsur. Demnach endet die 35-jährige Epoche seit dem Ende des Kalten Kriegs und mit ihr viele ihrer Grundannahmen: eine globalisierte Welt, immer mehr Freihandel, die USA als Führungsmacht mit Weltordnungsanspruch. Im Inneren der USA scheinen unter Clinton eingeleitete und unter Obama ausgebaute Pfade zumindest keine lineare Fortschreibung zu finden: die Emanzipation lange übersehener Minderheiten, eine zunehmend liberale Lesart von Wertefragen (Abtreibung, Geschlechteridentität), ein fürsorgender Staat usw.
Dennoch ist die Zukunft nicht vorherbestimmt, sondern offen. Trump und die MAGA-Bewegung haben es geschafft, die „Obama-Wählerkoalition“, die zwischen 2008 und 2025 die Demokraten immer wieder an die Macht gebracht hatte, aufzumischen. Gleichzeitig ist unsicher, ob die „Trump-Koalition“ über die nächsten Zwischenwahlen hinaus wirklich stabil und damit wirkmächtig bleibt.
Wir fragen in diesem Tagesseminar, ob die amerikanische Demokratie durch die Rückkehr von Trump einem permanenten Stresstest ausgesetzt ist. Oder handelt es sich um einen normalen Politikwechsel innerhalb der bestehenden Rahmenbedingungen?
In einem zweiten Schritt beleuchten wir die zukünftige internationale Rolle der USA: Was bedeutet der Rückzug der Weltmacht aus bestehenden Allianzen etwa in Europa und aus der Führungsverantwortung? Was heißt der amerikanische Fokus auf China für die transatlantischen Beziehungen? Und wie sollte sich Deutschland in der „Ära Trump“ positionieren?