Amos Oz und das Judas-Evangelium
Alte Lateinschule, Calw
30.01.2025
Texte zum Thema Judenfeindschaft und Verrat
1976 wurde eine Handschrift des antiken Judas-Evangeliums entdeckt: Die Forschung war elektrisiert: Würde der in der ägyptischen Wüste gefundene Text eine Version des Neuen Testaments aus der Perspektive des Jüngers ans Licht bringen, „der Jesus verriet“? Der Text wurde 2006 erstmals entziffert und veröffentlicht. Er brachte nicht die erwartete Sensation. Dennoch löste das „Judas-Evangelium“ Diskussionen aus. Vor diesem Hintergrund schrieb der israelische Schriftsteller Amos Oz (1939–2018) seinen Roman „Judas“ (deutsch 2015), in dem er viele Fragen stellte. Warum wurde Judas zum archetypischen „Verräter“, der viele veranlasste, Juden insgesamt zu hassen? Gibt es produktive Mittel und Wege, mit einem „Verrat“ umzugehen? Der Vortrag berichtet von diesem geheimnisvollen „Evangelium“ und zeigt, warum für Amos Oz manchmal ein „Verrat“ notwendig sein kann.
Referent Prof. Dr. Matthias Morgenstern
Veranstaltungsort
Alte LateinschuleKirchplatz
75365 Calw